„Mit der LABW-Förderung können wir beruhigt in die Saison starten“
Veronika Wernstedt vom Eberdinger Sommertheater e.V. über Planungssicherheit und Papierkrieg
Im Jahr 2007 saßen die Zuschauer noch auf Bierbänken, heute ist das Eberdinger Sommertheater eine professionelle Theaterveranstaltung mit Tribüne und beeindruckendem Licht und Sound. Möglich gemacht wird dies durch die alljährlichen Gelder aus dem LABW Förderprogramm für Amateurtheater.
Umfassendes Fördermanagement für Investitionen
Das Eberdinger Sommertheater e.V. startete 2007 in noch eher bescheidenem Rahmen als Freilichtbühne auf dem Platz hinter dem Rathaus der Gemeinde. Heute verfügt der Verein auch über ein Indoor-Theater, das Theater in der Nussschale. Hierfür konnte eine ehemalige Sporthalle angemietet werden. „Mit eigenen Mitteln wären wir stehen geblieben“, sagt Veronika Wernstedt, Erste Vorsitzende des Vereins und zuständig für Fördermittelanträge. Mit den Eintrittsgeldern könne der Verein zwar die variablen Kosten decken, also die Ausgaben für Kostüme, Bühnenbilder und Marketing. Investitionen seien aber nur über Fördergelder möglich. Das Eberdinger Sommertheater hatte das Glück, in den letzten 15 Jahren immer wieder berücksichtigt zu werden und konnte durch ein umfassendes Fördermanagement alles Notwendige in Sachen Ausstattung und Technik anschaffen.
Professionalisierung dank Fördermitteln
Für Veronika Wernstedt bedeutet die Möglichkeit, jedes Jahr LABW-Fördergelder beantragen zu können, ein gutes Stück Planungssicherheit für die neue Saison: „Wenn beim Sommertheater alles schiefläuft, z.B. wettertechnisch, dann können wir durch die Förderung beruhigt in die Saison gehen, ohne Angst haben zu müssen, dass wir untergehen“. Konkret finanziert der Verein mit den Projektfördermitteln etwa Mietkosten einer Tribüne mit 200 Plätzen, die sich immerhin auf stolze 6.000 Euro belaufen. Doch diese Ausgabe lohnt sich. Das Eberdinger Sommertheater hatte so die Möglichkeit, sich in den letzten 15 Jahren zu entwickeln und heute eine beliebte Theaterveranstaltung unter professionellen Bedingungen organisieren zu können. Ein großes Plus seien laut Veronika Wernstedt „das starke Technik Team mit Licht und Sound“. Und das sei gut so – schließlich seien auch die Ansprüche des Publikums gestiegen.
LABW Förderanträge: Warum sich die „formalen Turnübungen“ lohnen
„Man muss sich natürlich auf das Formale einlassen – also Förderrichtlinien lesen, Formulare ausfüllen und Fristen einhalten“, so Veronika Wernstedt. Doch diese „formalen Turnübungen“ zahlen sich aus. Die größte Schwierigkeit bei der ersten Beantragung von LABW Fördergeldern lag für das Eberdinger Sommertheater darin, das Förderprogramm richtig zu verstehen. Mit diesem werden nämlich nicht Bühnen an sich gefördert, sondern immer nur bestimmte Projekte, d.h. i.d.R. Spielzeiten einer Inszenierung. Veronika Wernstedt hat sich in den letzten 15 Jahren so gut eingearbeitet, dass sie die Beantragung der LABW Förderung inzwischen mühelos beherrscht. Die Bewilligung gehe immer recht schnell – manchmal sogar zu schnell, da man das Geld noch gar nicht ausgeben könne. Das Eberdinger Sommertheater nutzt außerdem noch andere Förderprogramme, so dass die Vereinsvorsitzende inzwischen halbjährlich mit Förderanträgen beschäftigt ist. Eine Überlegung wert sei sicher auch mal eine Förderung für Schulungen über den LABW zu beantragen. Damit könnte man Referenten für einen Inhouse-Workshop bezahlen. Das Fazit von Veronika Wernstedt zum Thema LABW Förderung spricht für sich (auch wenn die Förderung ebenso Nicht-Mitgliedsbühnen chancengleich offensteht): „Ich sage immer, es war eine unserer besten Entscheidungen, dass wir in den LABW eingetreten sind“.
Mehr über das Eberdinger Sommertheater unter https://www.theaterindernussschale.de/.
Danke für die Unterstützung, liebe Frau Wernstedt!
Fotos: Veronika Wernstedt, „Macbeth“ (Eberdinger Sommertheater 2022)
Interview und Text: Sybille Kachel, Texte und Fachübersetzungen
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