Von der Unterstützung kultureller Bildungsarbeit und ambitionierter Vorhaben

Vertreter:innen der Freilichtspiele Neuenstadt und des Phoenixtheaters Rastatt erzählen, was die LABW-Fördermittel mit Bergsteigen zu tun haben

So unterschiedlich die Verwendungszwecke der LABW-Fördermittel über das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst auch sein mögen, sie bieten den meisten Bühnen vor allem zwei Dinge: Planungssicherheit und eine wertvolle Unterstützung ihrer täglichen Arbeit.
Andreas Großkopf von den Freilichtspielen Neuenstadt und Jacqueline Edelmann vom Phoenixtheater Rastatt haben uns erzählt, was genau ihnen die regelmäßig beantragten Förderungen in den letzten Jahren ermöglicht haben und welche Tipps sie „Antrags-Neulingen“ geben würden.  

Von Bauvorhaben bis zur Qualitätssicherung

Seit mehr als 20 Jahren beantragt Andreas Großkopf, Vorstandssprecher der Freilichtspiele Neuenstadt, regelmäßig Förderungen über den LABW. Diese bringen seiner Ansicht nach gleich mehrere Vorteile mit sich. So zeigen sich auch Gemeinde oder Kommune bei einer zugesagten Förderung des Landes offener gegenüber Zuschüssen für den Verein. Diese Drittelfinanzierung verwendet die Bühne nicht nur für zahlreiche Bauprojekte, sondern auch „um Projekte besser durchführen und den Zuschauern die gewohnte Qualität bieten zu können“, so Großkopf. Man könne so etwa professionelle Honorarkräfte, z.B. für Regie, Kostüme oder Bühnenbild verpflichten. Auch die geringeren Einnahmen aufgrund der Corona-Pandemie seien mit der Förderung kein Problem gewesen, da so genügend „Liquidität für Bühnenbau und Technik“ in der jeweiligen Saison da sei.  

Freilichtspiele Neuenstadt_Bühne 2022_Foto FL Neuenstadt

Wertvolle Hilfe für gesellschaftspolitische Projekte

Für das Phoenixtheater Rastatt ist die LABW-Förderung ebenfalls von großer Bedeutung. Leiterin Jacqueline Edelmann betont, dass mit der finanziellen Unterstützung einer LABW-Förderung nicht nur spannende Projekte mit aktuellen gesellschaftspolitischen Bezügen im Rahmen kultureller Bildungsarbeit möglich seien, sondern auch eine proaktive Zukunftsplanung. Eine solche Sicherheit war vor allem in den vergangenen zwei Jahren der Coronapandemie für viele Bühnen besonders wichtig. „Wir wissen, dass wir uns, wenn wir stimmige Anträge schreiben, auf die finanzielle Unterstützung des LABW verlassen können – neben all der Beratung und Unterstützung, die über das Finanzielle hinausgeht“, sagt Jacqueline Edelmann.  

Über Liebe_Phoenixtheater Rastatt_Foto Dirk Flackus

Was ein Förderantrag mit Bergsteigen gemeinsam hat

Die Beantragung selbst sei in den letzten 20 Jahren zwar aufwändiger und komplizierter geworden, findet Andreas Großkopf. Doch die Auseinandersetzung mit Formularen und Richtlinien lohne sich: „Der Berg scheint anfangs unüberwindbar zu sein, bis man anfängt zu gehen. Der Gipfel ist dann schnell erreicht und man kommt mit der Förderung im Rucksack wieder runter“, so Großkopf. Ein weiteres großes Plus sieht er darin, dass der LABW bei allen Fragen helfe und auch auf Fehler bei der Beantragung hinweise. 

Freilichtspiele Neuenstadt_2022_Das hat man nun davon_Foto FS Neuenstadt

Auch der Inhalt zählt: Tipps zum Antragskonzept

Jacqueline Edelmann sieht neben den Formalien noch weitere Aspekte, die für Neulinge bei der Beantragung einer LABW-Förderung hilfreich sein könnten. So legt sie bei der Projektvorbereitung großen Wert darauf, dass dem Inhalt des Konzepts zu entnehmen ist, dass die angestrebte Theaterarbeit einen Beitrag zur Demokratie, zur kulturellen Vielfalt und zu dem Streben nach einem friedlichen, respektvollen Miteinander leisten soll. „Denn Theater kann genau das – und ist damit systemrelevanter als manche vermuten“, sagt Jacqueline Edelmann.  

Foto Phoenixtheater Rastatt_Über Liebe 2_Dirk Flackus

Alles über die Freilichtspiele Neuenstadt hier auf ihrer Website
Alles über das Phoenixtheater Rastatt hier auf ihrer Website.

Danke für die Unterstützung, liebe Frau Edelmann und lieber Herr Großkopf!

Fotos v.o.n.u.: Dirk Flackus (Phoenixtheater Rastatt, „Weiße Rosen“); Freilichtspiele Neuenstadt (Bühnenraum 2022); Dirk Flackus (Phoenixtheater Rastatt, „Über Liebe“); Freilichtspiele Neuenstadt („Das hat man nun davon“, 2022); Dirk Flackus (Phoenixtheater Rastatt, „Über Liebe“)

Interview und Text: Sybille Kachel, Texte und Fachübersetzungen