Geschichte des Landesverbands
Hier ein kurzer Einblick in die Geschichte des Verbandes. Im Verbands-Jubiläumsjahr 2020 beschäftigen wir uns verstärkt mit unserer Geschichte – Veröffentlichungen folgen!
Mit dem Treffen am 1. Februar 1920 in der Sängerhalle in Untertürkheim fällt der Startschuss für den heutigen Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V., damals mit Emil Lipp als 1. Vorsitzenden des „Gau Württemberg“.
Bis ins Jahr 1938 beschränkt sich die Verbandsarbeit auf Vorstandssitzungen und die Betreuung der Bühnen – ab da ruhen die Verbandstätigkeiten.
Ein Neubeginn im Jahr 1951: Der „Baden-Württembergische Landesverband für Volksbühnenspiel e.V.“ wird mit sieben Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen. Doch der Verband hat mit mangelndem Interesse der Bühnen zu kämpfen.
18 Jahre später, am Sonntag den 2. März 1969, wird zu einem außerordentlichen Verbandstag in das Clubhaus des „A.B.V. Stuttgart“ eingeladen um zu prüfen, ob ein Fortbestand des Verbandes noch als sinnvoll erachtet wird.
Die sieben anwesenden Bühnen (A.B.V. Stuttgart, Waldbühne Sigmaringendorf, Freilichtbühne Mannheim, Naturtheater Reutlingen, Heidenheimer Volksschauspiele, Ostdeutsche Bühne Stuttgart) entscheiden sich für ein eindeutiges „JA“. So wird Alois Plamper, Naturtheater Heidenheim, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter wird Helmut Kuhn, der im Jahr 1970 die Verbandsleitung für die kommenden 35 Jahre übernimmt.
Bereits 1971 treffen sich Vertreter des „Baden-Württembergischen Landesverbands für Volksbühnenspiele e.V.“ mit dem Arbeitskreis „Spiel- und Amateurtheater“ und vereinbaren die Bildung der Arbeitsgemeinschaft „Amateurtheater Baden-Württemberg“. Zweck dieser Interessengemeinschaft ist es, gemeinschaftliche künstlerische Vorhaben durchzuführen, die Amateurbühnen des Landes in gegenseitiger Unterstützung zu betreuen und durch gemeinsames Vorgehen das Land zu einer lückenlosen Förderung des Amateurtheaters in Baden-Württemberg zu bewegen. Wichtig dabei: Die organisatorische Selbständigkeit der Verbände zu sichern.
Beim Verbandstag am 28./29. Oktober 1972 kommt es zur Fusion der beiden Verbände. Der Gesamtverband mit nunmehr 45 Bühnen erhält den Namen „Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V.“ Als Schwerpunkte für die künftige Arbeit werden festgelegt: Schulungen, Bühnenbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit und Bühnenwerbung.
1972 wird die „Spielberatung Baden-Württemberg“, mit Gründer und Leiter Hans Bernhard, als korporatives Mitglied in die Arbeit des Landesverbands eingebunden. Im gleichen Jahr werden Vertreter des Amateurtheaters (aus Baden-Württemberg Alois Plamper, Hans Bernhard, Klaus Teichmann und Helmut Kuhn) vom Bundespräsidenten Heinemann empfangen. In diesem Jahr gewährt das Land zum ersten Mal Zuschüsse für Freilichtbühnen zur „Aufrechterhaltung des Spielbetriebes“.
Der Verband wächst weiter. Im Jahr 1973 treten der „Arbeitskreis Puppenspiel“, und die „LAG für das Darstellende Spiel, Freiburger Spielwerkstatt“, als weitere korporative Mitglieder dem Landesverband bei. Ein Jahr später fließen die ersten Zuschüsse des Landes für die „Förderung internationaler Begegnungen“ und zur „Durchführung von Theatertagen“. Damit beginnen die ersten internationalen Spielbegegnungen.
Die Auftritte werden größer: Ab 1977 spielen Bühnen des Landesverbands bei den „Landesgartenschauen“ und den „Heimattagen Baden-Württemberg“.
1978: Der „Landespreis für Volkstheaterstücke“ wird ins Leben gerufen. Der Jury gehören sowohl Vertreter des Profi- als auch des Amateurtheaters an. Außerdem werden Investitionszuschüsse für Freilichtbühnen bewilligt.
1984: Gründung der „Theaterjugend Baden-Württemberg“, die 1989 als förderungswürdige Jugendorganisation anerkannt wird.
Als Ministerpräsident Lothar Späth im Jahr 1989 die „Kunstkonzeption“ des Landes vorstellt, ist das Amateurtheater darin als feste Größe anerkannt. Die künftige Förderung durch das Land wird festgeschrieben und in den kommenden Jahren tatkräftig umgesetzt.
Im Jahr 1998 wird dem Landesverband die „Befugnis zur Wahrnehmung der Verwaltungsaufgaben“ überschrieben. Seither nimmt der Landesverband, in Abstimmung mit dem Ministerium, die Bewilligung der Landeszuschüsse eigenständig vor.
Nach 35 Jahren legt Helmut Kuhn im Jahr 2004 sein Amt als Präsident des Landesverbands Amateurtheater Baden-Württemberg e.V. nieder und wird zum Ehrenpräsident ernannt. Seine Nachfolge als Präsident des LABW tritt Rolf Wenhardt an.
Für das Jahr 2013 wird zum ersten Mal der Landesamateurtheaterpreis LAMATHEA ausgeschrieben und im April 2013 zum bundesweit ersten staatlich anerkannten Landespreis für Amateurtheater ernannt. Mit einer Beteiligung von 196 Bewerbungen, die sich mit ihren Produktionen dem Wettbewerb stellen, hat der Preis bereits im ersten Jahr eine hohe Nachfrage gefunden.
Am 5. Oktober 2013 wird im Rahmen des LAMATHEA-Preisträgerfestivals ein neues Präsidium gewählt und zum Geschäftsführenden Präsidium umstrukturiert. An der Spitze wird Rolf Wenhardt von Präsidentin Naemi Zoe Keuler abgelöst, die gemeinsam mit vier Vizepräsidenten und einem Team aus neun Beisitzern, dem Künstlerischen Beirat und der neuen Geschäftsstelle die Leitung des Landesverbands übernimmt.
Im Jahr 2014 zählen nun mehr als 600 Theatergruppen und rund 18.500 aktive Mitglieder zum Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V., der kontinuierlich sein Angebot für die Mitglieder optimiert und erweitert.
Im Jahr 2020 wird der LABW 100 Jahre alt. Mittlerweile zählt er rund 620 Mitgliedsbühnen mit rund 40.000 aktiven Mitgliedern.
Am 10. April 2021 wird Marcus Joos zum Präsidenten des LABW gewählt.
Seit dem 18. März 2023 setzt sich das Geschäftsführende Präsidium aus Marcus Joos, Nadja Kiesewetter, Babette Ulmer und Lars Helfert (Schatzmeister) zusammen.