Nachruf
Mit großer Trauer und Bestürzung haben wir vom Tod von Sabine Bartsch erfahren. Sie hat uns, Stage Divers(e), den Landesverband Amateurtheater und den Bund Deutscher Amateurtheater, im Esslinger Kulturzentrum Dieselstraße so viele Jahre begleitet, gefördert und mit uns zusammengearbeitet.
Ohne Sabine wäre Vieles nicht zustande gekommen. Ihr unermüdliches kluges, kritisches, offenes und humorvolles Wesen hat uns bei allen innovativen Projekten geholfen. Mit ihr gemeinsam konnten wir Soziokultur und Amateurtheater so gut miteinander in Einklang bringen. Die von ihr verfasste Jugendliteratur zeigt, wie dicht sie auch inhaltlich am Geschehen war. Dies spürten wir in allen Poren, wenn es darum ging, zu verstehen und zu erarbeiten, was Sinn und Zweck kultureller Aktivitäten in unserer Gesellschaft sind und noch sein könnten.
Ohne Sabine und die Dieselstrasse hätte es viele vor allem transkulturelle Theaterprojekte in unseren Organisationen nicht gegeben. Mit ihr war die Dieselstraße seit 2014 unser Kooperationspartner für Theaterprojekte mit geflüchteten jungen Menschen, für das große Kultur-Kompetenz-Camp des Netzwerkes Kultur mit 15 Bundesfreiwilligen aus unterschiedlichsten Ländern oder auch Zentrale für das Groß-Projekt „Heimatkarawane- wie klingt das Land heute“, mit dem wir über die Schwäbische Alb zogen. Zahlreiche internationale Austauschprojekte und Festivals, kleine und auch größere, fanden mit ihr gemeinsam stets eine Heimat in Esslingen, so zum Beispiel auch das gesamteuropäische Senior:innentheaterfestival „stAGE!“ 2019.
Mit Sabine konnte man Pferde stehlen. Sie entfachte Mut und Selbstvertrauen bei allen Beteiligten. Ihr politisches Denken und ihre stetige Forderung, die Stimme zu erheben, haben uns sehr geprägt. Sie wird uns sehr fehlen, aber in unseren Herzen unvergessen weiterstrahlen.
In Trauer
Das Team von Stage Divers(e) (Esslingen), des LABW (Stuttgart) und des BDAT (Berlin)
Text: Babette Ulmer